Hygiene macht Unterschiede zwischen Sauberkeiten und lässt Verschmutzungsgrade auf die eine oder andere Weise unter Berücksichtigung von Messbarkeiten zu. Alle Messbarkeiten sind dabei normativ geprägt. Sie setzen irgendwelche Korrelationen mit anderen Korrelationen in eine Beziehung, von welchen man sagen muss, dass sie von einem höheren Standpunkt gesehen gerade noch ausreichend sind und nennt das eine 'Obergrenze'. Obergrenze heißt immer: Schmutzig ja, aber nicht allzu schmutzig. Also schmutzig genug.
Hygienische Gefährdungsanalysen sind streng genommen nur Risikioabwertungsmaßnahmen. Das Risiko muss immer geringer als das erscheinen, was die 'Obergrenze' als gerade noch als erträgliches Gefährdungsmaß festlegt.
Alles Wissen, das bis heute unter den Begriff der Ökologie fällt, entspricht hauptsächlich irgendwelchen Annahmen über Verträglichkeiten. Man sagt 'Umweltverträglichkeit' und meint damit hygienische Obergrenzen.
Gewiss gibt es innerhalb akademischer Glasperlenspiele ein komplexes Wissen über öklogische Zusammenhänge. Aber wenn dieses Wissen sich rechtfertigen, wenn es sich offenbaren muss, wird es hygienische Gründe nennen.
Ich halte dafür, dass alles, was gegenwärtig unter dem Begriff 'Ökologie' firmiert, eine normativ gestüzte Hygieneforschung ist und solange diese Forschung nur Objektivierbares dem subjektiven Urteil überlässt, bleibt sie in diejenigen Zwänge eingebunden, durch welche die ökologischer Krise möglich ist.
So gesehen ist akademische Ökologie kein Ausweg, sondern eine Durchhalteforschung. Entsprechend trägt sie nichts zur Lösung der Probleme bei, sondern leistet nur eine Optimierung der Problemerkenntnis.
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