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Montag, 30. September 2024

Warum fuzzy accessibility? 10 Ökologie 2 Kontingenz

Solange Ökologie ein Fach bleiben soll, das Hygieneforschung betreibt, wird sie nur Durchhalteforschung betreiben. Sie verbleibt affirmativ und in Hinsicht auf ihren Anspruch erfolglos.
Ein affirmativer Begriff von Ökologie wird sicher keine Zukunft haben. Das globale und alltägliche Ausmaß der Verseuchung, Vergiftung und Vermüllung lässt nicht mehr zu, ihm mit Abscheu und Vermeidung zu begegnen.

Eine solche Haltung des Abscheus ist übrigens nicht ohne historisches Vorbild. Das christliche Mittelalter kannte eine Abscheu gegen die Unterschung von Leichen. Das Aufschneiden, zerstückeln, zerstören der toten Menschenkörper war unvereinbar mit dem Glauben an eine Wiederauferstehen aller Seelen. Warum in totem Fleisch herum wühlen, wenn es zur Wiederauferstehung bestimmt ist und obendrein stinkt?
Die Lösung war: aus der Beschäftigung des Zerschneidens mit toten Körpern ein Fach zu machen. Diese wissensdurstige Schneiderei also so zu betreiben, dass nicht alle etwas davon mitkriegten, aber dennoch alle etwas darüber wissen konnten: Anatomie als Fach und als Anliegen von Publizität.

Für das Abscheuproblem unserer Zeit scheint mir der umgekehrte Weg ratsam: kein Fach mehr für Ökologen, die einerseits unter sich bleiben und anderserseits Öffentlichkeit suchen. Fachlichkeit fallen lassen. Ökologie nicht als Problem von Fachlichkeit, sondern als ein Problem des Gelingens der Beschäftigung mit Schmutzigkeiten, dessen Zukunft nirgendwo festgelegt ist.

Vielleicht wird dann die Kontingenz offenbar, die sich verbirgt, solange man nur Hygiene will.

Die Befassung mit Schmutzigkeiten, nicht mit ihrer Vermeidung, hat Priorität.

Sonntag, 29. September 2024

Warum fuzzy accessibility? 9 Ökologie 1 Hygiene

Hygiene macht Unterschiede zwischen Sauberkeiten und lässt Verschmutzungsgrade auf die eine oder andere Weise unter Berücksichtigung von Messbarkeiten zu. Alle Messbarkeiten sind dabei normativ geprägt. Sie setzen irgendwelche Korrelationen mit anderen Korrelationen in eine Beziehung, von welchen man sagen muss, dass sie von einem höheren Standpunkt gesehen gerade noch ausreichend sind und nennt das eine 'Obergrenze'. Obergrenze heißt immer: Schmutzig ja, aber nicht allzu schmutzig. Also schmutzig genug.

Hygienische Gefährdungsanalysen sind streng genommen nur Risikioabwertungsmaßnahmen. Das Risiko muss immer geringer als das erscheinen, was die 'Obergrenze' als gerade noch als erträgliches Gefährdungsmaß festlegt.

Alles Wissen, das bis heute unter den Begriff der Ökologie fällt, entspricht hauptsächlich irgendwelchen Annahmen über Verträglichkeiten. Man sagt 'Umweltverträglichkeit' und meint damit hygienische Obergrenzen.

Gewiss gibt es innerhalb akademischer Glasperlenspiele ein komplexes Wissen über öklogische Zusammenhänge. Aber wenn dieses Wissen sich rechtfertigen, wenn es sich offenbaren muss, wird es hygienische Gründe nennen.

Ich halte dafür, dass alles, was gegenwärtig unter dem Begriff 'Ökologie' firmiert, eine normativ gestüzte Hygieneforschung ist und solange diese Forschung nur Objektivierbares dem subjektiven Urteil überlässt, bleibt sie in diejenigen Zwänge eingebunden, durch welche die ökologischer Krise möglich ist.

So gesehen ist akademische Ökologie kein Ausweg, sondern eine Durchhalteforschung. Entsprechend trägt sie nichts zur Lösung der Probleme bei, sondern leistet nur eine Optimierung der Problemerkenntnis.

Freitag, 27. September 2024

Warum fuzzy accessibility? 8 Trauma der Sozialisation 5

Worin besteht das Trauma der Sozialisation?

Das Trauma besteht in einer nicht mehr aus der Welt zu schaffenden Verwundung, die dadurch geschlagen wird, dass einem sehr hohen normativen Anspruch an dem, was als eine von Menschen gemachte Wirklichkeit angesehen wird, kein genauso hoher Erfüllungsgrad des Gelingens entspricht. Von Menschen gemacht, also von Menschen änderbar, aber man sieht jeden Tag: es passiert nicht. Es könnte sich also um einen Irrtum handeln.
Diese Einsicht kann jedoch aufgrund der Verwundung nicht akzeptiert werden, weil der normative Beharrungsvorbehalt genauso mächtig wie aussichtslos ist.

Das Individuum sieht sich verantwortlich gemacht für eine Welt, an deren Zustandekommen es kaum einen messbaren Anteil hat, und wird - allen Vergiftungen zum Trotz - stets daran festhalten, dass es selbst verantwortlich sei, bekannt unter dem Spruch: "Jeder kann hier und jetzt etwas tun." Es liege an jedem Einzelnen. Weil mehr nicht zu sehen und mehr nicht zu machen sei.

Mit dieser ideologischen Verblendung wird die ökologische Krise seit Jahrzehnten abgefeiert. Es handelt sich dabei um einen brutalen Pessimismus, der nach der Maxime verfährt: "Alles Entscheidende ist bekannt, alles weitere ist nur Werbung für die richtige Sache."

Ein bekannter Wissenschaftskaspar des deutschen Fernsehens hatte dies einmal mit folgendem Satz auf den Punkt gebracht: "Es gibt kein Erkenntnisproblem. Es gibt nur ein Durchsetzungsproblem."

Schwärzer kann man die ökologische Problemsituation nicht beschreiben.

Mittwoch, 25. September 2024

Warum fuzzy accessibility? 7 Trauma der Sozialisation 4

Wer wäre nicht mit der Vorgabe einverstanden, welche besagt: "Du bist selber für dein Handeln verantwortlich!"

Einverstanden kann man mit einer solchen Vorgabe nur dann sein, wenn Voraussetzungen erfüllt sind, durch die eine solche Verantwortungsübernahme mit der Möglichkeit verbunden ist, ihr auch gerecht zu werden.
Man muss Chancen haben, das heißt: Lebenschancen. Und zwar möglichst viele! Denn nur dann kann man mit dem wahrscheinlichen Scheitern an dieser Vorgabe einverstanden sein, denn das Scheitern an dieser Vorgabe führt in dem Fall nicht zum Scheitern am ganzen Leben, sondern nur zum Scheitern an einer bestimmten Lebenschance. Sollte sich also durch irgendwelche Umstände an einer Stelle eine Tür schließen, dann öffnet sich an einer anderen Stelle eine andere Tür.

Das Individuum als freigesetztes Subjekt bedarf vieler Lebenschancen, damit es sich mit den normativen Vorgaben einer undurchschaubaren und weithin unerklärbaren Welt einverstanden zeigen kann. Um diese Lebenschancen zu garantieren, muss sehr viel Musik veranstaltet werden, denn die Organisiertheit des Lebens bedarf auch beständiger Routinen des Muntermachens, des Weitermachens, des Durchhaltens auch dann, wenn sich die Verzagtheiten und Verdrossenheiten des Alltags überdimensional auswachsen.

Wenn man sich fragt, warum in den Wohlstandsländern des globalen Nordens soviel Energie aufwendet wird, dann mag man trefflich darüber sinnieren können, dass dieser Energieaufwand das genaue Korrelat für das Nichtwissen über die Bedingungen der Möglichkeit eines solchen Lebens ist.

Standardantwort: Keine Ahnung, Folge 2, 19. November 2019

Zweite Folge vom 19. November 2019. Themen: Definitionen - "Was-ist-das-Fragen". Unterschied zwischen Sport und Schwimmen. Wo kommen Hypothesen her? Esoterik. Unterscheidung von Ware und Gabe.

Dienstag, 24. September 2024

Standardantwort: Keine Ahnung, Folge 1, November 2019

Warum fuzzy accessibility? 6 Trauma der Sozialisation 3

Die gesellschaftliche Konstruktion der Person - gemeint ist die Umwandlung von sonst bedeutungslosen Menschen in Personen, die Wichtigkeiten anmelden können - wird durch eine Vielzahl von 'Sozialisationsagenturen' geleistet, die allesamt damit befasst sind, für jeden einzelnen eine im Lebensverlauf stetig anwachsende Komplexität von Sozialbeziehungen herzustellen.

Eine kleine Liste solcher Sozialisationsagenturen soll genügen:

  • Familien stiften Verwandschaftsbeziehungen;
  • Schulen stiften Beziehungen zwischen Schülern;
  • Vereine, Gruppen stiften Beziehungen zwischen internen und externen Adressen;
  • gewerbliche Dienstleister aller Art führen, nicht selten infolge massenmedialer Rezeption, Kontaktbegehren zusammen, z.B. Discothek.
  • staatliche Ämter und Behörden eröffnen Räume für Begegnung, Versammlung, Gespräch;
  • Parteien, Unternehmen, Organisationen aller Art lassen immer zu, dass ihre Mitglieder für einander bekannt werden, womit sich weitergehende Beziehungsnetzwerke ausdifferenzieren;
  • Massenmedien versorgen all diese Beziehungsanbahnungen mit Gesprächsstoffen, gilt insbesondere für das Entertainment-Business.

So verschieden all diese Sozialisationsagenturen auch immer sein mögen und so unterschiedlich ihre Leistungserbringung auch immer bewertet werden mag, so haben sie doch für den ganzen Sozialisationsprozess die Funktion, eine Uniformität der Realitätsvergewisserung zu erzeugen. Diese Uniformität hört auf den Namen 'Individualität' und besagt, kurz gesagt: jeder muss selber mit allem klar kommen. Individualität ist die Kollektivform der modernen Welt.

Damit ist die Sozialordnung der Individualität benannt. Sie verlangt eine rigorose Einordnung der Person unter das Diktum der 'Selbstverantwortung', inkl. aller Risiken, die sich ergeben, wenn man Zweifel an dieser Sozialordnung äußern und diese mit Wichtigkeit versehen will.

Montag, 23. September 2024

Warum fuzzy accessibility? 5 Trauma der Sozialisation 2

Menschen leben nicht in Gesellschaft, sondern mit ihr; und die Tatsache der Gesellschaft ist insofern eine "ärgerliche Tatsache" (R. Dahrendorf) als die Tatsächlichkeit darin besteht, dass man Gesellschaft nicht objektivieren kann. Man kann weder zu ihr hin, noch von ihr weg gehen. Die Tatsache der Gesellschaft lässt sich weder beweisen noch widerlegen. Da Gesellschaft jeder Objektivität entbehrt, kann man mit ihr nichts machen. Man kann sie nicht untersuchen wie man etwa einen Pfannekuchen untersuchen könnte. Und überprüfen kann man sie auch nicht. Die Gesellschaft kann man nicht anrufen und ihr die Meinung geigen. Sie hat keine Telefonnummer; sie entzieht sich jeder methodischen Behandelbarkeit, darunter fallen auch alle nur möglichen Weltverbesserungsversuche. Das geht alles nicht.

Das alles ist so dermaßen ärgerlich, dass die meisten professionellen Soziologen ein solches Nachdenken ablehnen und das Gegenteil behaupten, weil sie sonst nicht wüssten, was an ihren "Forschungen über Gesellschaft" noch wissenschaftlich wäre.
Man sieht: auch Soziologen sind von einem Sozialisationstrauma geprägt, das sie nicht so leicht abschütteln können.

Das Trauma der Sozialisation. Das ist ein gewiss kompliziertes Thema, über das man so lange reden kann wie die Erde sich um die Sonne dreht. In Hinsicht auf den Focus, um den es hier geht, soll der Punkt genügen, dass der soziale Prozess der 'Personenerschaffung' - man sagt auch: gesellschaftliche Konstruktion der Person - verbunden ist mit einer Vielzahl von psychosozialen Praktiken der Realitätsvergewisserung, die allesamt in den Ruinen einer alten Welt entstanden sind, die von Religion, Herrschaft, Gebieten und Gehorchen geprägt war.

Der Abwurf dieser alten Verhältnisse wird unter den Begriff der Emanzipation gefasst und bis heute gibt es manchen gelangweilten Professor, der sich einbilden darf, die Problemlage des 18. Jahrhunderts sei nach wie vor der aktuelle Stand der Dinge.

Sonntag, 22. September 2024

Warum fuzzy accessibility? 4 Trauma der Sozialisation 1

Die Gesellschaft kann mit Menschen zunächst wenig anfangen. Menschen zerlaufen sich im Raum, die einen dahin, die anderen dorthin, die einen machen dies, die andern das und was immer sie meinen, glauben, wollen oder beabsichtigen, kann für soziale Belange nicht schon deshalb von Bedeutung sein, nur weil es sich um Menschen handelt. Das ändert sich, wenn spezifizierbare Erwartungen vorliegen, die sich als anschlussfähig für Handlungen erweisen.

Eine wichtige Erwartungsspezifikation ergibt sich aus der Umwandlung von Menschen in Personen. Denn diese Umwandlung erzeugt einen Referenzzirkel von Zurechnungsfähigkeit und Adressabilität, der für ein gelingendes Leben wichtiger ist als das, was Vulgärmaterialisten zugrunde legen. Materialisten gehen stets davon aus, dass Menschen zuerst Tiere seien, die essen und schlafen wollen, die Schutz suchen und sich vermehren. Damit wollen sie glaubhaft machen, dass dies die elementaren Bedingungen für das Gelingen von Gesellschaft sind. Kein anderer Irrtum könnte größer sein.

Elementar für Gesellschaft ist nicht die Aufrechterhaltung von Lebensfunktionen. Denn die damit zusammenhängenden Probleme werden durch Gesellschaft sehr gut gelöst. Elementar ist dagegen die Aufrechterhaltung sozialer Strukturen, die diese Lösungen auf Dauer stellen. Und diese elementare Leistung gelingt auf dem Weg der Verwicklung von Menschen, die sonst nichts sind, die nichts haben und nichts können, durch Sozialisation und der Form der Vergesellschaftung, die aus Menschen Personen macht. Dieser Prozess ist elementar und beginnt sofort, sobald sich Leben ankündigt. Das Nähren eines Babys an der Mutterbrust ist in soziologischer Hinsicht nicht zuerst eine Maßnahme der Lebenserhaltung, sondern der Einstieg in einen Verwicklungsprozess zum Aufbau sozialer Beziehungen.

Es geht im Folgenden um Sozialisation und um das damit verbundene Erfahrungstrauma.


Samstag, 21. September 2024

Warum fuzzy accessibility? 3 Vertrauen in Selbstorganisation 2

Machbarkeiten ergeben sich aus organisationalen Kontexten. Ohne Organisation kann niemand etwas machen, nicht einmal die einfachsten Dinge. Aus diesem Grund ist Inklusion durch Organisation so begehrt. Organisationen stellen Lebenschancen bereit. Niemand kann so einfach darauf verzichten.

Diese ganzen sog. "Aussteigerbewegungen" sind an diesem Irrtum gescheitert. Auch diese Aussteiger mussten Organisation betreiben, also Inklusion garantieren, also Kosten aufwänden; mussten also irgendwie etwas produzieren, das sich verkaufen lässt. Tatsächlich ist niemals jemand aus der modernen Gesellschaft ausgestiegen. Vielmehr verhält es sich so, dass die moderne Welt immer mehr Wahlmöglichkeiten eröffnete, darunter auch die Möglichkeit, die moderne Welt abzulehnen.

Bekannt sind die Amisch-People in Amerika. Sie gelten manchen als "Zurückgeblieben", was insofern stimmt, als diese Gruppen eben dies gewählt hatten: nicht modern leben wollen - auch eine Möglichkeit, die die moderne Welt eröffnet. Diese Amish waren deshalb eine Art Aussteiger-Avantgarde. Sie waren die ersten, die eine Möglichkeit der modernen Welt gewählt hatten. Sie haben eben darum immer sehr modern gelebt.

Organisation und Gruppebildung: Unternehmen, Vereine, Parteien, Sekten und was immer man noch aufzählen will. In allen Fällen lässt sich ein Vertrauen in die Organisiertheit des Lebens feststellen. Etwas machen können, etwas dagegen machen, etwas selber machen, ein eigenes Leben führen, Selbstbestimmung und dergleichen gehen nur, wenn man eben nicht alles selber machen, selber wählen, selber entscheiden, selber bestimmen kann.
Was man sehr wohl machen kann, ist Gruppenbildung zu betreiben, um eine gegenteilige Gesinnung zu kultivieren. Darum bilden sich so gerne Gesinnungsgemeinschaften.

Sie bewirken nichts anderes als Hilfe bei der Tröstung ob der Verzweifelung angesichts eines Lebens, das nur mit Paradoxien gelingt.

Donnerstag, 19. September 2024

Forschung über den Weltuntergang

Apokalypse now. Erschienen in https://www.rheinpfalz.de

Stichwort Apokalypse bei Wikipedia

Warum fuzzy accessibility? 2 Vertrauen in Selbstorganisation 1

Ein einfacher Merksatz lautet: Selbstorganisation kann man nicht organisieren. Sie zeigt sich entweder von allein oder gar nicht. In Sachen Selbstorganisation, insbesondere was diejenige der sozialen Welt betrifft, kann niemand etwas machen. Man kann nur auf sie warten.

Aus diesem Grund liefert Selbstorganisation keine Verlässlichkeiten, keine Sicherheiten, keine Garantien. Eine Welt, die Machbarkeiten schätzt, kann auf Selbstorganisation nicht vertrauen.

Eine fuzzy accessibility würde jedoch genau diesen Punkt antippen. Schauen wir auf eine Welt, die von Machbarkeiten geprägt ist! Machbarkeiten genießen sehr viel Vertrauen. Wohin hat das geführt? Gewiss war ehedem die Überwindung von Notstandsverhältnissen ein ernstzunehmender Grund, Vertrauen in Machbarkeiten zu legen. Unter dem Begriff 'Fortschritt' war dieses Vertrauen mit der Industrialisierung gewachsen. Die Wohlstandswelt der Gegenwart kann jedoch unter ihren Machbarkeiten nur noch leiden.
Dieses Leiden wird überall bemerkt, aber immer nur dadurch verlängert, dass weitere Machbarkeiten vorgeschlagen werden: Wärmepumpen, Windräder, Elektro-Autos. Das soll helfen? Darauf kann man vertrauen?

Mittwoch, 18. September 2024

Warum fuzzy accessibility? 1

Wirksame Kontrolle muss organisiert werden und ist darum kostenintensiv. Es fallen Kosten an für Waren, Raumunterhaltung und Personal. Diese Kosten müssen erwirtschaftet werden. Wo man es mit Organisationen zu tun hat, die selber nichts erwirtschaften, wie z.B. Schulen, müssen die Kosten über Transferleistungen gedeckt werden, das heißt: durch Steuern und Gebühren.

Eine wirksame Kontrolle garantiert eine non-fuzzy-accessibility. Beispiel: eine organsierte öffentliche Bücherei. Sie hat einen genauen Standort, genaue Öffnungszeiten und verantwortliches Personal mit beruflichen Qualifikationen. In den Bücherregalen stehen alle Bücher an einem genau bestimmten Ort, den man in einem Katalog finden kann. Alles ist geregelt und kontrolliert.

Das schließt nicht aus, das vieles auch schief gehen kann, aber auch all das, was schief geht, kann durch die selbe Organisation mit all ihren Mitteln geregelt werden.

Eine fuzzy-accessibility überlässt dagegen die Kontrolle der Selbstorganisation. das heißt: sie lässt sehr viele Unschärfen, Ungenauigkeiten und Unklarheiten zu. Eine fuzzy-accessibility rechnet mit dem Scheitern und steigert es sogar.

Warum also fuzzy-accessibility, wenn so viel schief geht?

Sonntag, 15. September 2024

Fuzzy accessibility Test 3

Screenshot: Offenbach am Main, Überblick über Bücherschränke bei https://openbookcase.de

 

Was man sich leicht vorstellen kann, ist, dass jedem offenen Bücherschrank auf einem Server eine genaue Adresse zugeordnet wird. Wenn nun die Nutzer Momentaufnahmen vor Ort anfertigen und mit einer App auf einem Server eine Datei ablegen (wie hier kurz illustriert), die über den Bestand informiert, dann kann sich ein anderer abwesender Nutzer nur 'schlecht' über diesen aktuellen Bestand informieren, nämlich deshalb, weil:

  • eine automatische Texterkennung nur unzureichend durchgeführt werden könnte;
  • die Bücher nicht in geometrischer exakter Weise angeordnet sind, manche schräg, verknickt, manche verblendet, manche vielleicht verkehrt herum oder mit dem Buchrücken nach innen gekehrt;
  • ein nächster Nutzer vor Ort anschließend sofort manche Bücher wieder heraus nimmt, so dass der Bestand innerhalb weniger Minuten wieder verändert wurde, ohne, dass darüber eine genau Information zu bekommen ist.
Das heißt: Information über einen Bestand ist möglich, aber recht unzuverlässig, so dass die Information über einen aktuellen Bestand wenig besagt. Das gilt jedoch für jeden einzelnen offenen Bücherschrank, also für mehrere tausend oder sogar hunderttausend.
Gleichzeitig sind die abgelegten Dateien (meistens wahrscheinlich *.txt) sehr klein, also im Bereich von wenigen hundert Kilobyte. Das heißt, eine Masse solcher Dateien kann schnell verarbeitet, aktualisiert und weiterkopiert werden.

Fortsetzung folgt.

Samstag, 14. September 2024

Fuzzy Accessibility, Bedeutung

 

Fuzzy Accessibility meint:
 
# ungenaue Erreichbarkeit
# unzuverlässge Verfügbarkeit
# unscharfe Feststellbarkeit
# schlechte Adressierbarkeit
# fragliches Gelingen
 
Die Wahrscheinlichkeit dafür ist >1/2 und <1.
 
Fuzzy accessibility operiert im Modus von "Vielleicht".

"Vielleicht" heißt, dass der Wegfall kostenintensiver Kontrolloperationen hingenommen wird.

Die Überflussproduktivität wird damit nicht als Problem verstanden, das vermieden werden sollte, sondern als Lösung, die ihre geeigneten Probleme erst noch suchen muss.

Donnerstag, 12. September 2024

Schmutzigkeiten: Information und Bedeutung

Die Chance von Künstlicher Intelligenz (aka: "Das Ding") besteht darin, dass es sich für Schmutzigkeiten von Information nicht interessiert, weil es Bedeutung nicht versteht. Das Ding unterscheidet also nicht zwischen Information und Bedeutung.

Diese Urteilslosigkeit ist die Riesenchance, die mit dem Ding verbunden ist. Wer darüber nachdenken will, was mit dem Überfluss, den diese Welt hervorbringt, anzufangen ist, sollte die Schmutzigkeiten ernst nehmen, die sich aus Tatsachen der Information ergeben.

Ich nenne Tatsachen der Information, sofern sie weitere Informationen hervorbringen, von Schmutzigkeiten behaftet, aka Bedeutung.

Fuzzy accessibility Test 2

 Wiederholung des selben Vorgangs:


1. Der Agent macht ein Foto:


2. Die Texterkennung dokumentiert diese Zeichenfolge und speichert sie als *.txt Datei auf einem Server ab:

T
990
12086
Johannes v. Buttlar Supernova Knour 3984
MOST & RIOLS AR GREE
1996
KW 425
Onlinesein
24 Stunden im 21. Jahrhundert
Deutsches Abiturienten Lexikon Physik
HERDER SPEKTRUM MEISTERDENKER
Stillman Drake Galilei
Eberhard Döring KARL R. POPPER
Philip E. High Verbotene Wirklichkeit
ITO

3. Diese 'schmutzige', aber kleine Datei kann schnell auf "Sammelservern" weiterkopiert werden. Diese Sammelserver ordnen dieser Datei eine Herkunftsbezeichnung zu (Bücherregal mit Geo-Daten) und eine genaue Uhrzeit und ein genaues Datum.

4. Ein Algorithmus kann aus einer großen Menge solcher schmutzigen Dateien Dateien schreiben, die weniger schmutzig sind.

5. Ein Webnutzer kann über die Aktualisierungen dieser 'Sammelserver' infomiert werden.

Fuzzy accessibility Test 1

1. Der Agent macht ein Foto von einem Ausschnitt des Bücherregals, das er gerade benutzt. Das Foto könnte so aussehen:

2. Die automatische Texterkennung dokumentiert folgende Schriftzeichenfolge:

 
 

3. Der Webnutzer kann danach in mit einer Volltextsuche diese Datei auf einem Server durchsuchen:

Ream
Jürgen Tibusek Die neue religiöse Kultur-New Age BRUNNEN A 3344
FRITJOF
CAPRA WENDEZEIT Knour
K Claushem Kosmische Visionen
Novalis Verlag
Martin
dumont
3997
212
26702
24 2024
24.
2
Anthroposophie - was ist das?
LIEB HUNT SEIBEL LIETU
RIBLISCHE PROPHETIE
Nostradamus
Historiker
und Prophet
202.46 Jean Charles
215
Fontbrune
232468
Allgeier. Die neuen Prophezeiungen von NOSTRADAMUS
MANFRED DIMDE Nostradamus
Manfred Dimde
NOSTRADAMUS
2006
Knaur.
77800
211
REGIONALIA
DIE TIERKREISSTERNBILDER
Thomas Regnery
W. BECHTEL MÄRCHENHAFTE STERNZEICHEN ERZÄHLUNGEN
22
AND BENTICIDE TAROT
221

 

4.  Wichtig: Die Datei ist 'schmutzig', aber wenig speicherbedürftig. Die Informationsgenauigkeit ist gering, aber nicht bedeutungslos.